Kennt Ihr das? Man überlegt sich richtig großartige Sachen für seine Schüler, Teilnehmer oder Vortragszuhörer. Denn das nächste Thema ist schwierig. Somit benötigt es ihren ganzen Fokus, um es in der vorgegebenen Zeit einigermaßen aufzunehmen und durchzuarbeiten. Sie sollten sich richtig konzentrieren.

Das funktioniert auch, am Anfang. Doch dann schweifen sie ab. Quatschen und quasseln. Sind nicht mehr bei der Sache.

Deine eigene Konzentration nimmt ab

Du wirst langsam nervös und genervt. Denn auch du musst all deine Konzentration und Fokus in die Erklärung stecken. Du kannst dich nicht mit Ermahnungen aufhalten und ablenken lassen. Deine Stimme wird lauter. Vielleicht auch etwas aggressiver. Du versuchst im Tunnel zu bleiben, dich nicht von den Störern ablenken zu lassen. Die Hälfte der Gruppe hast du noch, sie hören noch zu.

Du redest etwas schnelle, verhaspelst dich, kommst ins Stocken. Dadurch verlierst du wieder 3 Zuhörer. Du kannst richtig sehen, wie sie sich von dir abwenden.

Und dann passiert es!

Es platz dir der Kragen!

So oder so ähnlich passiert es 100-mal am Tag in Klassenzimmern, Seminarräumen oder Vortragsräumen.

Aber was soll man schon dagegen machen?

Kein Mensch kann sich zu 100% die ganze Zeit Konzentrieren. Kein Erwachsener und schon gar kein Kind oder Jugendlicher. Wir Erwachsenen schaffen es immerhin (meistens) unsere Klappe zu halten und die anderen nicht zu stören. Aber das ist auch der einzige Unterschied.

Wir sind einfach schon besser und abgestumpfter im „eigenen Elend ertragen“ als die Jugend.

Das System neu erfinden

Aber warum quälen wir unser Publikum damit? Nur weil es so ist? Weil ein Vortrag eben so gehalten wird? Weil ein Seminar oder der Unterricht nun mal keine Mitmach-Veranstaltung ist!

Und genau da liegt der Fehler. Wer verbietet uns denn mitten im Seminar, Vortrag oder Unterricht die Teilnehmer mit einzubeziehen. Und nicht nur (oder schon wieder nur mit dem Kopf), sondern mit dem Körper.

Übung 1:

Wie wäre es mit einem kurzen Rate Quiz für zwischendurch, mit einfachen Ja/Nein fragen. Oder auch War- oder Falsch- Fragen. Wer für Ja ist, steht auf! Wer glaubt Nein ist die richtige Antwort, bleibt sitzen.

So kann der Inhalt, den man bis jetzt vermittelt hat, noch einmal vertieft werden. Es kommt Bewegung in die Körper der Teilnehmer, Blut fließt schneller, der Kreislauf wird angeregt und es macht Spaß.

Und, es ist kein großer Aufwand für den Lehrer oder Referenten.

Auch für uns ist es eine kleine Pause. Die Lösung, ob die Antwort Ja oder Nein war, kann ebenfalls durch aufstehen oder hinsetzen unsererseits gezeigt werden.